Warum integrale Prozesse und frühzeitige Koordination die Grundlage erfolgreicher Vorfertigung sind und wie wir unsere Kunden zu erfolgreichen Holzprojekten verhelfen.
Holzbau ist Präzisionsarbeit lange bevor Holz geliefert wird
Holzbau wird oft mit schnellen Bauzeiten und beeindruckenden Montageabläufen verbunden. Doch was auf der Baustelle wie ein perfekt getaktetes Uhrwerk aussieht, ist das Ergebnis vieler Monate detaillierter Planung. Bevor die Werkhalle in Aktion tritt, bevor überhaupt ein einzelnes Brett verleimt oder eine CLT-Platte zugeschnitten wird, ist bereits ein Großteil der Arbeit erledigt – digital, konzeptionell und planerisch. Denn Holzbau funktioniert nur dann effizient, wenn Planung, Statik, Bauphysik und Fertigung von Anfang an zusammen gedacht werden. Je höher der Vorfertigungsgrad, desto größer ist die Abhängigkeit von einer klaren, integralen Planung.
Vorfertigung ist längst Standard aber sie verändert alles
Dass Holzbauten heute weitgehend vorgefertigt werden, ist keine Zukunftsvision mehr, sondern gelebte Praxis. Elementierte Wände, Decken oder ganze Module verlassen fertig gedämmt, verkabelt und beplankt die Werkhalle. Das beschleunigt nicht nur Bauzeiten – es verschiebt auch die Gewichte im gesamten Planungsprozess. Wo früher viele Entscheidungen erst während der Bauausführung getroffen wurden, müssen sie heute bereits in den frühen Leistungsphasen (LPH 1–3) technisch geklärt werden. Fragen wie:
- Welche Lastabtragung ist sinnvoll, wenn große Öffnungen oder komplexe Grundrisse gewünscht sind? 
- Wie werden Schallschutz- und Brandschutzanforderungen erfüllt, ohne die Materiallogik des Holzes zu verlieren? 
- Welche Fügungskonzepte sind für den späteren Transport und die Montage praktikabel? 
Diese Antworten bilden das Fundament, auf dem die Vorfertigung überhaupt erst möglich wird.
Integrale Planung heißt: alle Fäden führen zusammen
Die Vorfertigung zwingt alle Beteiligten zu einer engeren, präziseren Zusammenarbeit. Architekt:innen, Tragwerksplaner:innen, TGA-Planung und ausführende Holzbauunternehmen müssen ihre Schnittstellen früh abstimmen – nicht auf dem Papier, sondern im Modell. Für uns als Planungsbüro bedeutet das, dass wir:
- Tragwerke konsequent auf Holzbauprinzipien auslegen, 
- Bauphysik-Nachweise (Wärme-, Schall-, Brandschutz) von Beginn an mitdenken, 
- digitale Modelle koordinieren (z. B. in cadwork, ViCADo oder IFC-Formaten), 
- und auf Wunsch auch als Qualitätssicherer über alle Phasen hinweg begleiten. 
Das Ziel: ein Planungsprozess, der fertigungsgerecht ist – nicht theoretisch, sondern praktisch. Denn jede Ungenauigkeit im Modell wird in der Werkhalle sofort sichtbar.
Früh einsteigen ist das bessere Planen
Viele unserer Projekte zeigen, dass sich Qualität, Kosten, effiziente Umsetzbarkeit und Terminsicherheit massiv verbessern, wenn wir schon ab der Projektidee eingebunden werden. Wenn also noch nichts festgelegt ist, außer der Wunsch, in Holz zu bauen. Dann können wir Tragwerkskonzepte, Materialeinsatz und Bauteilkataloge so mitentwickeln, dass sie später mit der gewünschten Vorfertigung kompatibel sind. Fehler, die sich sonst durch den gesamten Prozess ziehen würden, lassen sich so vermeiden, bevor sie entstehen. Gerade bei großvolumigen Wohn- und Bildungsbauten wie dem We House Bakenhafen oder dem Wohnprojekt Herkenbuscher Weg Grevenbroich zeigt sich, wie stark der Projekterfolg von einer integralen, frühzeitigen Planung abhängt. Was auf der Baustelle wie ein perfekt orchestriertes Zusammenspiel aus Kran, Elementen und Menschen aussieht, ist in Wirklichkeit das Ergebnis monatelanger Abstimmung im Hintergrund. Hier könnten noch mehr Beispiele auftauchen und auch tiefer auf unsere Leistungen eingegangen werden.
3D Modellierung als Schlüssel
Ein durchdachtes 3D-Modell ist heute weit mehr als ein Visualisierungswerkzeug. Es ist die gemeinsame Sprache aller Beteiligten, vom Entwurf über Statik und Fertigung bis zur Baustelle. In ihm werden Bauteilschichten, Detaillösungen, Lastverteilungen und Einbauteile so lange simuliert, bis das Modell tatsächlich baureif ist. Schnittstellen zu den Fertigungsdaten (BTL-x, CNC, IFC) ermöglichen, dass kein Handgriff doppelt gemacht werden muss. Diese „digitale Präzision“ ersetzt nicht das handwerkliche Können, sie macht es erst möglich. Denn die Vorfertigung lebt davon, dass auf der Baustelle nichts mehr improvisiert werden muss.
Qualitätssicherung als roter Faden durch alle Phasen
Vorfertigung erhöht nicht nur den Anspruch an Planung, sondern auch an die Kontrolle. Kleine Änderungen können große Auswirkungen haben, wenn sie sich über viele vorgefertigte Bauteile fortsetzen. Deshalb übernehmen wir auf Wunsch die Qualitätssicherung: Wir prüfen Modelle, Detailstände, Feuchteschutz- und Brandschutzkonzepte, dokumentieren Planungsfortschritte und begleiten die Kommunikation zwischen Gewerken. Wir geben durch Sichtung und Beurteilung der Vorfertigung und Montage Sicherheit für alle Beteiligten, die über die üblichen Prüfsiegel hinausgehen. So bleibt die technische Kohärenz erhalten – auch wenn viele Akteure beteiligt sind.
Fazit: Planung ist das Fundament eines gelungenen Holzbaus
Holzbau ist heute kein Nischenthema mehr, sondern eine der tragenden Säulen einer nachhaltigen Baukultur. Doch seine Effizienz, Präzision und Wirtschaftlichkeit entstehen nicht durch das Material allein, sondern durch den Planungsprozess, der ihm vorausgeht. Vorfertigung, Digitalisierung und integrale Planung sind keine Optionen sie sind die Voraussetzung dafür, dass der Holzbau seine Stärken ausspielen kann. Oder anders gesagt:
Erfolgreicher Holzbau entsteht lange bevor das erste Bauteil gefertigt wird.
Und genau dort setzen wir an.